"EIN KURZER FILM ÜBER DAS TÖTEN"
("Krotki Film o Zabijaniu")
REGIE: Krzysztof Kieslowski
BUCH: Krzysztof Piesiewicz, Krzysztof Kieslowski
KAMERA: Slawomirj Idziak
SCHNITT: ?
MUSIK: Zbigniew Preisner
PRODUKTION: Zespoly, TOR
DARSTELLER: Miroslaw Baka, Krzysztof Globisz, Jan Tesarz, Krystyna Janda
POLEN 1987, 85 Minuten, Farbe, 35mm, DF
GENRE: Drama/Klassiker
START: 01.08.1994
Das eigentlich Provozierende an Kieslowskis Film, der über die Ermordung eines Taxichauffeurs und die Hinrichtung des Täters berichtet, ist, dass er die gesetzlich geförderte und staatlich vollzogene Hinrichtung puncto Brutalität und entsetzlicher Endgültigkeit dem Mord gleichsetzt.
Dieses Werk ist einer der konsequentesten und härtesten Filme gegen die Todesstrafe und hat wohl in seiner Düsterkeit und Bedrücktheit viel mit der gegenwärtigen Situation in Polen zu tun.
Der Triumph des Kinos über die Unmenschlichkeit. Der polnische Regisseur erzählt in kalten Bildern und ohne Umschweife von einem Mordfall in Warschau: Ein Junge tötet einen Taxifahrer und wird dafür hingerichtet. Kieslowski zeigt die Tat und die Strafe in einem atemlosen, unbeeindruckten Realismus, der ohne Kniffe und Übertreibungen auch abgebrühte Cineasten überwältigt. Ein Film gegen die Todesstrafe, gegen kollektive Selbstgerechtigkeit - letzten Endes ein Film gegen jeden autoritären Rechtsstaat.
Nicht nur der Träger des Europäischen Filmpreises - auch der beste Film seit Jahren.
(Wolfgang Brenner, tip)