"EIN KURZER FILM ÜBER DIE LIEBE"
("Krotki Film o Milosci")

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REGIE: Krzysztof Kieslowski
BUCH: Krzysztof Kieslowski, Krzysztof Piesiewicz
KAMERA: Witold Adamek
SCHNITT: ?
MUSIK: Zbigniew Preisner
PRODUKTION: Zespoly, TOR
DARSTELLER: Grazyna Szapolowska, Olaf Lubaszenko, Stefania Iwinska

POLEN 1988, 87 Minuten, Farbe, 35mm, DF
GENRE: Liebesfilm/Klassiker
START: 01.08.1994

Mit einem Fernrohr beobachtet Tomek Abend für Abend die gegenüber wohnende Frau. Durch verschiedene Anstrengungen und Annäherungsversuche lernt er sie eines Tages persönlich kennen und gesteht ihr seine Liebe. Ein Film über Isolation und Einsamkeit.

Der polnische Regisseur hat nun über die Liebe einen ähnlich ungewöhnlichen, intensiven Film gemacht. Auch diese Geschichte zeigt Alltagsleben im heutigen Warschau, im trostlosen Hochhaus-Wohnambiente, das nicht ohne Wirkung auf die Mentalität und Verhaltensweise seiner Bewohner bleibt.

Erzählt wird von Tomek, dem 19jährigen Postangestellten, und Magda, der etwa doppelt so alten Künstlerin. Er träumt von der großen Liebe - sie misstraut der Liebe auf Grund von Erfahrungen. Von seinem Zimmer aus beobachtet er sie per Fernrohr in ihrer Wohnung im Block gegenüber. Er verfolgt sie, erklärt sich ihr und wird schließlich von ihr, halb aus Neugier, halb aus noch unbewußtem Gefühl für ihn, in ihre Wohnung eingeladen...

Tomek und Magda könnten sich lieben, auch wenn ihre individuellen Erfahrungen mit dem Leben, mit Menschen und Konventionen unglücklich verlaufen sind. Kieslowski erzählt mit kühler Beobachtungsgabe, aber heißem Herzen in leidenschaftlich genauen Bildern. Durch die elliptisch verkürzte Montage entsteht ein kompakter Rhythmus von nahezu magnetischer Kraft.

Kieslowski hat den aufregendsten Liebesfilm der ausgehenden achtziger Jahre gedreht.
(Frauke Hanck, tz)