"CHILDMURDERS - KINDERMORDE"
("Gyerekgyilkossagok")

REGIE: Ildik Szabo
BUCH: Ildik Szabo
KAMERA: Tamas Sas
SCHNITT: Anna Kornis
MUSIK: Janos Masik
PRODUKTION: Maygyar, MIT, Tag-Traum
DARSTELLER: Barnabas Toth, Maria Balogh, Peter Andorai, Ilona Kallay, Eszter Csakanyi

UNGARN/DEUTSCHLAND 1992, 82 Minuten, SW, 35mm, OMU
GENRE: Drama
START: 07.10.1994

Der 12jährige Zsolt lebt mit seiner bettlägerigen Grossmutter in einem heruntergekommenen Haus an der Donau in Budapest. Die alte Dame verlangt ständige Aufmerksamkeit. Der Junge badet sie jeden Morgen und hilft ihr beim Schminken. Zsolt freundet sich mit einem Neuling in der Gegend an, Juli, einer jungen Zigeunerin, die schwanger ist. Für die Freundschaft mit der Aussenseiterin muß der Junge bezahlen: Die anderen Kinder stossen ihn aus. Ein eifersüchtiges Mädchen ist besonders boshaft. Zsolt hilft Juli, als sie eine Fehlgeburt hat; gemeinsam übergeben sie den kleinen Leichnam der Donau. Aber das boshafte Mädchen ruft die Polizei. Juli wird verhaftet und erhängt sich im Gefängniskrankenhaus. Zsolt nimmt in aller Ruhe Rache...

'Ich habe diese Geschichte 1968 zum ersten mal gehört. Der für den Fall zuständige Inspektor erzählte sie mir damals. Er hatte den Auftrag, einen 12jährigen Mörder zu finden. Ich habe über 15 Jahre mit dieser unglaublichen Geschichte gelebt' (Ildikó Szabó). Katalog Filmfest München 1993

In "CHILDMURDERS" bleibt nur die hilflose Sympathie für einen 12jährigen Mörder, ein Kind, das keines mehr sein darf - und das Ufer der Donau, die turmhohen Fabrikruinen, der verlassene Eisenbahnwaggon, in schwarz und weiss.

Ein ungarischer Film, der direkt aber behutsam auf den Spuren seelischer und sozialer Zusammenhänge von der Logik der Gefühle und des Verhaltens erzählt.
(AZ, 01.07.1993)